Die junge gesellschafts- politische Vloggerin Anabelle, die unter dem Namen NUNENDLICH aktiv ist, publiziert auf ihrem Kanal poetisch eingesprochene Texte über diverse soziale Themen.
Nun hat auch sie sich zur Debatte um die Wahlteilnahme geäußert und spricht sich dabei klar für die Wahl aus. Dabei erläutert sie genau das, was auch eines meiner Hauptargumente der Wahlbeteiligung ist: die kollektive Auswirkung. Auch sie kritisiert die Demokratie als Herrschaftsmodell, dennoch argumentiert sie aus einer Sicht, die nah an der Realität ist:
Man kann Jahrzehnte lange Indoktrination nicht innerhalb von kürzester Zeit abbauen. Es sind die kleinen Schritte, die die großen Schritte erst ermöglichen.
Damit trifft sie genau ins Schwarze. Es ist sinnvoll, die Mittel, die man im System hat, auszunutzen, um die eigene Freiheit zu erhalten, bzw. mehr Freiheit zu erlangen. Die Menschen in diesem Land sind in der absoluten Mehrheit nicht ansatzweise bereit, eigenverantwortlich zu leben und die Indoktrination als solche zu verstehen, sich weiterzuentwickeln. Man muss sie dort abholen, wo sie sind - und das ist sicherlich keine freiheitliche Wahrnehmung. Das heisst nicht, dass man sich unterordnet und seine Prinzipien verrät. Man nutzt schlichtweg die Möglichkeiten innerhalb des ganzen, um sich im Rahmen der Möglichkeiten mehr Raum zu schaffen. Jede andere Option ist schlichtweg unrealistisch für dieses Land, in diesen Zeiten.