Die berüchtigte Kölner Silvesternacht
ist auch dieses Jahr nicht vergessen, sexuelle Übergriffe sind weiterhin stetig gestiegen. Daher fährt die Polizei mal wieder ein großes Sicherheitsaufgebot auf. Von 5700 Polizisten, die heute in ganz NRW tätig sind, sind 1400 alleine in Köln im Einsatz. Von den erhöhten Sicherheitsmaßnahmen wollte ich mir ein eigenes Bild machen und fuhr zur Domplatte.
Angekommen am Kölner Hauptbahnhof bemerkte ich gleich deutlich mehr Securities und Mitarbeiter vom Ordnungsamt. Einige Polizisten waren auch zu sehen, vor allem deutlich mehr Fahrzeuge am Eingang des Hauptbahnhofs. Die Anzahl hielt sich jedoch noch in Grenzen, da es erst Mittagszeit war und noch nicht viele Menschen sich hier aufhielten.
Das Sicherheitskonzept offenbart sich beim Betreten vom Dom- Vorplatz. Auffällig sind zunächst die Absperr- Gitter, die sich über den ganzen Platz ziehen.
Bahnhofsvorplatz
Auffällig sind auch die Ein- bzw. Ausgänge zu den Schutzzonen. Diese verteilen sich über das gesamte Dom Gelände: So befinden sich zwei am Bahnhofsvorplatz, weitere auf der Domplatte und in der Fußgängerzone nahe der Domplatte. Wofür diese wohl gebraucht werden?
Bahnhofsvorplatz
Außerdem befinden sich auffällige Türme auf der Domplatte. Ob die zu Veranstaltungszwecken oder Zwecks Überwachung genutzt werden, konnte ich zum Zeitpunkt nicht erkennen.
Domplatte
Festhalten kann man jedoch, dass das Sicherheitsaufgebot mal wieder immens ist. Die Stadt rühmt sich schon fast damit, den Platz zu einer Hochsicherheitszone umgerüstet zu haben. Weitaus fataler wird das ganze noch, wenn man die Aussage des Berliner Polizeigewerkschafters Rainer Wendt in Betracht zieht: „Damit sagt man, dass es Zonen der Sicherheit und Zonen der Unsicherheit gibt“.
Genau das habe ich heute auch feststellen können. Als ich mit der Dokumentation rund um den Dom fertig war, beschloss ich, zum Ebertplatz zu fahren, der aufgrund seiner erheblichen Gefahrenlage mediale Aufmerksamkeit bekam. Dort angetroffen durfte ich feststellen, dass weder Ordnungsamt, noch Security oder Polizei vor Ort stationiert waren. Der Platz sah aus wie immer. Lediglich zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei konnte ich erkennen, als ein Mann festgenommen wurde.
Man kann also nur abwarten, was heute passieren wird. Als Täter wüsste ich jedoch, wo ich warten würde. Ob die Polizei heute Nacht genauso schnell an den etwas abgelegenen Plätzen wie heute Mittag sein kann?
Dank mangelnder Grenzkontrollen, kontrolliert man nun die Innenstädte - aber auch nur die und das auch nur halbherzig. Alles wird sich wohl einfach nur verlagern, genauso wie sich die "Gefährlichen Orte" fern ab des Doms in Köln gebildet haben.
Wenn ich mir das so angucke und an die Mentalität der Kölner denke, bleibt mir vor allem ein Gedanke:
Die berufen sich auf's kölsche Jrundjesetz:
§2: Et kütt wie et kütt!
§3: Et hät noch immer jot jejange!
§5: Et bliev nix, wie et wor!
§7: Wat wellste maache!