MAKE ANARCHY GREAT AGAIN!

Kaum in Acapulco angekommen, merkte ich schon einen gewaltigen Unterschied: Hier war es deutlich sauberer, alles viel weitläufiger und insgesamt schöner als in der Hauptstadt (wobei ich nicht viel von MEX Stadt gesehen habe). Die nächsten Ta...

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Kaum in Acapulco angekommen, merkte ich schon einen gewaltigen Unterschied: Hier war es deutlich sauberer, alles viel weitläufiger und insgesamt schöner als in der Hauptstadt (wobei ich nicht viel von MEX Stadt gesehen habe). Die nächsten Tage verbrachte ich zusammen mit zwei schwedischen und einem deutschen Anarchisten in einer Gated Community, bewacht von Sichheitspersonal, eingemauert, aber trotzdem sehr schön! Wir unterhielten uns über die katastrophalen Zustände in unserer Heimat und battleten uns damit, welches Land wohl mehr am Arsch ist. Wir sind alle ca. im selben Alter und haben uns sehr gut verstanden. In den nächsten Tagen sind immer mehr Deutsche angereist. Wir trafen uns in einem Restaurant, versuchten uns Orientierung zu verschaffen und kundschafteten den Ort des Events aus: das Princess Hotel. Direkt am Meer liegt dieser gigantische Palast eines Hotels. Dort lernten wir auch weitere Ancaps aus der ganzen Welt kennen.

ANARCHAPULCO

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Am 15.02. war es dann soweit: Die offizielle Veranstaltung hatte begonnen! Es war sehr eindrucksvoll zu sehen, wie viele Menschen dieses Event besuchten. Fasziniert hörte ich den Reden zu und war den Leuten, die ich sonst nur aus YouTube oder generell dem Internet kannte, so nah wie noch nie. Vieles, was in den Reden gesagt wurde, war mir nicht neu. Dennoch konnte ich gerade mit Thematiken wie Persönlichkeitsentwicklung oder Mediennutzung einiges anfangen.

Generell ist mir auch aufgefallen, dass das Publikum z. T. echt Hippie- mäßig unterwegs war. Sehr offensichtlich wurde das bei der Debatte zwischen Larken Rose und Lauren Southern über Grenzen. Larken, der offene Grenzen befürwortet, nahm dort immer die Position der theoretischen Moralapostel ein und wurde nicht konkret, was Lösungen für die aktuelle Problematik um Grenzschutz angeht. Lauren hingegen hat aus ihren Erfahrungen und Berichten heraus argumentiert, wurde vom Publikum wegen ihrer Islam- kritischen Haltung ausgebuht und von einem Künstler als Rassistin abgestempelt. Diesen Vorwurf habe ich auch öfters aus dem Publikum rufen gehört. Da wurde mir bewusst, wie verblendet doch einige der Anarchisten dort sind. Um den Standpunkt von Lauren zu unterstützen, stellte ich am Ende der Diskussion auch die Frage nach konkreten Maßnahmen und berichtete kurz aus meinem Leben in Deutschland bezüglich der Migrationsthematik. Diese Debatte war für mich jedenfalls sehr erhellend, um das Publikum besser einordnen zu können.

Spannend war auch das erste Erdbeben meines Lebens! So kam es im Bundesstaat Oaxaca (ca. 300 km von Acapulco entfernt) zu einem Beben der Stärke 7.2. Ich realisierte erst nicht, was passiert ist, merkte nur leicht den Boden schwanken. Die Veranstaltung wurde unterbrochen und Menschen verließen in Massen den Saal. Ich blieb aber mit den anderen im Gebäude, da das Beben in Acapulco nicht heftig war.

In den Pausen unterhielt mich kurz mit Luke Rudkowski (We Are Change), Lauren Southern oder Dan Dicks (Press for Truth), nahm an einem Video Projekt von Sasha Daygame teil und stellte Fragen bei einzelnen Reden.

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Außerdem unterhielt ich mich mit weiteren Anarchisten, griff Gratisprodukte bei den Blockchain Ständen ab, filmte oder beobachtete schlichtweg das Geschehen. Eines meiner Highlights war es auch endlich Oliver Janich mal persönlich zu treffen. Nach all‘ den Angeboten, Möglichkeiten, die es schon gab, war das längst überfällig. Wir haben einige sehr interessante Gespräche geführt und eines davon als Interview auf auf YouTube veröffentlicht.

Über die Tage hinweg reisten immer mehr Deutsche an, sodass es am Ende bestimmt über 40 waren. An den Abendenden wurde viel getrunken und gefeiert. Highlights waren auch die Jam Sessions bei Lagerfeuer am Strand oder leicht benebelt bei unseren Nachbarn in der Villa. Insgesamt war Anarchapulco einfach der pure Wahnsinn! Es hat mich motiviert in meiner Arbeit weiter zu machen und so produzierte ich dieses Aftermovie:

Nun ist Anarchapulco seit ein paar Tagen vorbei. Aus der WG mit den Schweden bin ich ausgezogen und habe seit dem mit ein paar anderen Deutschen und zwei Kanadiern in einer Villa in Bonfil gelebt. Wir hatten hier eine echt gute Atmosphäre: Über den Tag arbeiteten wir (ich an meinem Film, die anderen an ihrer App „Blockspace„) und sonst gingen wir an den Strand, aßen Fisch oder feierten bei unseren Nachbarn (auch Ancaps).

In der nächsten Zeit werde ich kürzere, dafür zeitlich nähere Berichte produzieren. Ob als Vlog oder Artikel, das wird sich dann noch zeigen.