Von Köln nach Istanbul reist man normalerweise 3 Stunden mit dem Flugzeug oder 24 Stunden mit dem Auto. Gestern habe ich die Reise in nur 5 Minuten geschafft. Wie geht das? Die Kölner Verkehrs-Betriebe machen's möglich! Ich bin am Hauptbahnhof in die Linie 18 eingestiegen und fünf Minuten später kam ich in Neu Istanbul (am Ebertplatz) raus. Wenn du in deiner Kindheit nicht zu oft auf den Kopf gefallen bist, merkst du wahrscheinlich, worauf ich hinaus will.
Ich als deutsche Minderheit unter Kurden
Die ersten Minuten auf diesem Platz fühlte ich mich schon fremd. Gut, der Ebertplatz wird des öfteren von Migranten belagert und ist auch schon aufgrund der Kriminalität deutschlandweit in den Schlagzeilen gewesen. Dennoch kam ich mir auch im multikulturellen Köln lang nicht mehr so fremd vor. Zuletzt hatte ich eine derartige Wahrnehmung auf der Türken Demo in Köln vor zwei Jahren. Nicht nur optisch war ich als "Biodeutscher" eine absolute Minderheit, sondern auch sprachlich. Die Demonstranten sprachen oft in ihrer Heimatsprache, auch die Redner riefen einen Teil ihrer Parolen auf kurdisch.
Die einzigen "Biodeutschen" fanden sich in den Reihen der Polizei und der Antifa.
In der Masse der Demonstranten erstreckte sich ein Fahnenmeer, teilweise mit den verbotenen Fahnen der PKK. Auch pro kommunistische Fahnen waren zu sehen. Diese Fahnen waren dann auch das Bindeglied zu den antideutschen "Biodeutschen", der Antifa, und anderen Demo- Teilnehmern. Zwischen den Reden und Sprechchören wurde immer wieder kurdische Musik gespielt. Was da genau gesungen und auch gesagt wurde, war für mich als jemanden, der der kurdischen Sprache nicht mächtig ist, nicht zu verstehen.
Türkische Nationalisten rufen "Allahu Akbar" und provozieren Kurden
Generell richtete sich der Protest gegen die Intervention der Türkei in Afrin, Syrien. Dagegen wäre ich wohl vor ein paar Jahren auch auf die Straße gegangen, da ich die Beteiligung der Bundesregierung an Kriegen im Nahen Osten schon lange stark kritisiere.
Dennoch, dadurch, dass die Tausenden Demonstranten durchweg kurdisch miteinander sprachen, die Reden zur Hälfte auf kurdisch waren und kurdische Lieder gesungen wurden, war mir das alles sehr fremd. Ich habe geistig immer wieder einen Vergleich zu den Deutschen gezogen: Andere Nationalitäten treten in unserem Land viel patriotischer und selbstbewusster auf, als es die Deutschen tun.
Migranten mit starkem Ego treffen hier auf Deutsche, die nur im Fußball zur Heimat stehen und sie außerhalb dessen leugnen und bekämpfen.
Deutsche werden von vielen migrantischen Mitmenschen als eine sehr schwache Gruppe gesehen. Kein Wunder also, dass wir derartige Probleme in der Migrationspolitik haben. Würden Deutsche im Schnitt ähnlich patriotisch wie Migranten sein, die sie immer wieder einladen, würde man dieses Land und seine Kultur wohl eher respektieren. Immer, wenn Deutsche derar patriotisch auf die Straße gehen, gibt es etliche Deutsche, die sie deswegen bekämpfen. Dieser Trend scheint sich zu wenden, immer mehr Menschen werden patriotischer, dennoch ist das Vorgehen immer noch gängige Praxis. Es ist einfach Wahnsinn, wenn die anteilig größte Gruppe an Patrioten auf den Straßen Menschen sind, die für ein anderes Land einstehen.
Wir haben die kulturellen Konflikte importiert.
Dieser Protest hat mir wieder einmal gezeigt, dass man durch linke Politik nichts löst, sondern umverteilt und mehrt, dass nachher jeder etwas von den Problemen hat. Die Beziehungen zwischen korrupten Ländern und der korrupten BRD Regierung sind immer noch dieselben. Es besteht nach wie vor seitens der Altparteien kein Interesse, diese Machenschaften irgendwie zu ändern. Wir importieren immer mehr Menschen und immer weiter ihre Konflikte. Konflikte zwischen Kurden und Türken oder auch Christen und Muslimen. Ich war gestern wieder einmal Zeuge einer Parallelgesellschaft. Wären die Migranten nicht in den Massen hier, könnte man noch eher intervenieren. Doch, was will man als "biodeutsche" Minderheit dort noch ausrichten? Wie will man da noch Gehör finden?
Kann man den Konflikten Herr werden?
Ich weiss es nicht. Die Auswirkungen vom demografischen Wandel kommen so langsam erst ans Tageslicht. Schon jetzt stellen Migranten in einigen Bereichen der BRD eine Mehrheit dar. Wie will man dann noch deutsche Werte vermitteln, wenn Deutsche derart unpatriotisch auftreten, aus den eigenen Reihen bekämpft werden und zur Minderheit werden? Die einzige Möglichkeit besteht darin, sich jetzt zu behaupten, klare Kante zu zeigen. Dabei geht es nicht generell darum pauschal auszugrenzen, sondern zu zeigen, dass hier Regeln und Normen gelten, die zu akzeptieren sind. Genauso, wie dies auch in anderen Ländern eingefordert wird. Wir sind nicht für alle Probleme der Welt verantwortlich. Ziemlich jede Nation hat Dreck am stecken. Was Deutschland braucht, ist ein starkes Ego. Sollte sich diese Spirale fortsetzen, lösen wir keine Konflikte, sondern die Konflikte verschieben sich lediglich auf deutschen Boden. Damit ist niemandem geholfen.
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